Häufig werden wir gefragt, wie Aspartam als Alternative zu Zucker zu bewerten ist. Aspartam (auch als Canderel, NutraSweet, Amino Sweet oder E 951 bekannt) gehört zu den synthetischen, sprich im Labor hergestellten Süßstoffen. Von der Lebensmittelindustrie wird Aspartam gerne in Kaugummi, Süßwaren, Fertiggerichten, Softdrinks sowie Milchprodukten verwendet. Dabei stand der Süßstoff bereits mehrfach in der Kritik. Warum? Weil Aspartam im Verdacht stand, Krebs auszulösen.
Auslöser war eine italienische Studie, die zu dem Ergebnis kam, dass Mäuse nach dem Konsum von Aspartam Tumore entwickelten. Des Weiteren wurde verlautbart, dass das Risiko einer Fehlgeburt bei dem täglichen Genuss von Aspartam erhöht sei. Kritiker dieser Studien räumten allerdings ein, dass die Standards unter denen die Studien durchgeführt wurden, nichts mit dem normalen Konsum von Aspartam zu tun hatten und eine Maximaldosierung von Aspartam vorlag.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) untersuchte daraufhin, ob es einen Zusammenhang zwischen Aspartam und unerwünschten Wirkungen wie Tumoren, Kopfschmerzen gibt. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die vermuteten Zusammenhänge “nach eingehender Überprüfung durch den Wissenschaftlichen Ausschuss für Lebensmittel (SCF) und andere Expertengremien nicht bestätigt werden konnten”. Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) spricht seit 2002 von einer Unbedenklichkeit von Aspartam.
Der EU-Grenzwert für Aspartam wurde auf 40mg/kg Körpergewicht festgelegt. Das bedeutet in der Praxis, dass eine 60 Kilo schwere Person pro Tag mehr als 36 Dosen einer mit Asparatam gesüßten Limonade trinken müsste, um den Grenzwert zu überschreiten.
Neben der kanzerogenen Wirkung von Aspartam wurde auch dessen neurologische Wirkung untersucht. In einer Studie aus dem Jahr 2014 wurde beobachtet, dass die Studienteilnehmer ab einer Gabe von 25mg pro Kilo Körpergewicht unter einer signifikanten Stimmungsverschlechterung litten. Allerdings müssen weitere Studien zum Thema Aspartamkonsum bei Depressiven folgen, um die Studienergebnisse zu verifizieren.
Vorteile von Aspartam als Alternative zu Zucker
- Aspartam hat einen sehr geringen Energiegehalt von 17 KJ/g, was gerade im Vergleich zu Zucker sehr niedrig ist. Ersetzt man Zucker mit Aspartam, so kann man also deutlich Kalorien einsparen.
- Aspartam ist 200 Mal süßer als herkömmlicher Haushaltszucker. Daher sind weitaus geringere Mengen von Nöten sind, um dieselbe Süße wie bei Zucker zu erzeugen.
- Der Geschmack von Aspartam ist gerade im Vergleich zu anderen Süßstoffen „natürlicher“. Süßstoffe wie Stevia oder Saccharin haben häufig einen herben, bitteren Nachgeschmack. Aspartam hingegen schmeckt einfach nur süß.
- Aspartam ist für die Ernährung bei Diabetes geeignet.
- Außerdem wirkt Aspartam nicht kariesfördernd. Anders als Honig oder Apfeldicksaft, die es sich durch ihre klebrige Konsistenz gern in den Zahnzwischenräumen gemütlich machen, hat Aspartam keine Auswirkungen auf unsere Zahngesundheit.
Nachteile von Aspartam als Alternative zu Zucker
- Menschen, die unter der Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie leiden, dürfen Aspartam nicht konsumieren, da diese die Aminosäure Phenylalanin – ein Bestandteil von Aspartam – nicht abbauen können. Die Häufigkeit der Krankheit liegt bei 1:8000. Das bedeutet, dass ein Person von 8000 an Phenylketonurie leidet.
- Für Menschen, die sich möglichst natürlich ernähren möchten, ist ein synthetisch hergestellter Süßstoff natürlich alles andere als empfehlenswert
- Nach den zuvor genannten Studien bleibt ein herber Nachgeschmack zu der kanzerogenen und neurologischen Wirkung von Aspartam. Aspartam ist trotz seiner offiziellen Zulassung nicht unumstritten.