Jeder von uns hat einmal Lust auf Süßes. Da Zucker jedoch als Krank- und Dickmacher gilt, raten Ernährungswissenschaftler dazu, den Zuckerkonsum drastisch einzuschränken. Warum? Weil Zucker nicht nur zu Fettleibigkeit und Diabetes führen kann, sondern sich unter anderem auch negativ auf die Zahngesundheit auswirkt. Aus diesem Grund stellt sich die Frage: Gibt es eigentlich auch Zucker ohne Kalorien? Grundsätzlich kann man festhalten, dass Haushaltszucker, egal welcher Art, die gleiche Menge an Kalorien, nämlich 4,0 Kilokalorien bzw. 16,8 kJ pro Gramm Zucker enthält. Folglich enthalten 20g Zucker sage und schreibe 80 Kalorien. An dieser Gleichung ist nicht zu rütteln und sämtliche Internet-Mythen zu kalorienfreiem Zucker sollten in das Land der Sagen verbannt werden.
Was sind gute Alternativen zu Zucker?
Man kann es drehen und wenden, wie man will – nimmt man Zucker zu sich, so tut man seinem Körper nichts Gutes. Auch sprechen viele gesundheitliche Aspekte wie Diabetes oder Fettleibigkeit dafür, den Zuckerkonsum einzuschränken und auf gesunde Alternativen zu Zucker auszuweichen. Ob Agavendicksaft, Kokosnektar, Honig oder Zuckerrübensirup – die Liste an möglichen Zuckeralternativen ist lang und die Industrie arbeitet stetig daran, uns neue Zuckerersatzstoffe zu präsentieren, die eine Sünde ohne Folgen versprechen. Allen Zuckeralternativen ist jedoch gemein, dass sie neben vielen Vorteilen in der Regel auch einige Nachteile mit sich bringen. Ein adäquater Zuckerersatz, der all das mit sich bringt, was den klassischen Zucker ausmacht, konnte bislang nicht gefunden werden. Hier erfährst du mehr zu den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Alternativen zu Zucker.
Zuckerentwöhnung
Wer darüber nachdenkt, sich in Zukunft bewusster zu ernähren, sollte seinen Zuckerkonsum nicht 1:1 durch eine Zuckeralternative ersetzen. Stattdessen sollte man lieber versuchen, seine Geschmacksnerven langsam aber sicher von zuckerhaltigen Speisen zu entwöhnen. Denn mit dem regelmäßigen Genuss von süßen Getränken und Speisen stumpfen unsere Geschmacksnerven ab. Essen wir plötzlich weniger süß, so empfinden wir die Speisen häufig als fade und geschmacklos. Daher raten Ernährungswissenschaftler dazu, den Körper Schritt für Schritt vom Zuckerkonsum zu entwöhnen. Dies kann zwei bis drei Wochen dauern. Das Ergebnis kann sich allerdings sehen lassen: Süße Speisen und Getränke werden nach der Zuckerentwöhnung häufig als zu süß empfunden und schmecken nicht mehr.
Welche Wirkung hat Zucker auf den Insulinspiegel?
Wie bereits in dem Beitrag „Was ist Zucker?“ beschrieben, hat Zucker einen hohen Glyx-Wert. Dieser sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel im Körper schneller ansteigt als bei Lebensmitteln wie Vollkornprodukten oder Gemüse, die einen niedrigen Glyx aufweisen. Doch der Reihe nach – was bewirkt ein hoher Blutzuckerspiegel, der durch den Zuckerkonsum verursacht wird?
- Wenn der Blutzuckerspiegel ansteigt, wird das Hormon Insulin, welches in der Bauspeicheldrüse gebildet wird, ausgeschüttet. In der Regel besteht dabei eine lineare Verbindung: Je höher der Blutzuckerspiegel, desto mehr Insulin wird zur Verfügung gestellt. Über dieses Hormon können die Zellen im menschlichen Körper nun die Energie aus Zucker, Eiweiß oder anderen Energieträgern verarbeiten und zu Energie umwandeln. Vor allem bei kleinen Kindern kann man beobachten, dass die Aktivität und Energie nach dem Verzehr von Schokolade und anderen zuckerhaltigen Speisen oder Getränken stark ansteigt.
- Ist der Insulinwert zu hoch, dann verarbeiten die menschlichen Zellen sehr viel Energie; es kommt zu einer Art Stress der Zelle, da der Energiestoffwechsel quasi überhöht ist. Die Folge sind Heißhungerattacken, die wiederum zu einer erneuten Kalorienaufnahme führen.
- Bei einem ständigen Insulinüberschuss werden die Verarbeitungsmechanismen der Zelle gestört. Es kommt zu einem Defizit der notwendigen Energie für die Zellen, was dazu führt, dass der Körper in der Regel nicht ausreichend Energie bekommt. Gleichzeitig verbleibt die Energie im Blut und wird dann letztendlich in den Fettzellen gelagert.
Mit Zucker sollte man daher sehr behutsam umgehen – nicht nur aufgrund seines hohen Energiegehalts, sondern auch aufgrund seiner direkter Wirkung auf den Blutzuckerspiegel des Körpers.